Fi-na-le, uo-oh…

Man konnte den Bookern im letzten Jahr des Jahrtausends vorwerfen was man wollte, aber Geiz was die Titelwechsel im Intercontinental Bereich anbelangt sicherlich mit Nichten. Ganze elf Titelwechsel und zehn unterschiedliche Champions präsentierte man uns in den finalen zwölf Monaten des 20sten Jahrhunderts. Das waren jetzt zu viele Zahlen für einen einzigen Satz – ich fahre fort mit einem Feuerwerk an Fakten. Als erstes fing Pornostar Val Venis ( All Hail Valbowski! ) ein Techtelmechtel mit Shamrocks „Schwester“ Ryan an und provozierte damit den darauffolgenden Titelwechsel in seine Richtung. Road Dogg, die untalentierte Hälfte der New Age Outlaws, beendete Venis‘ Titelbesitz schon vier Wochen später, verteidigte ihn die Woche drauf bei WrestleMania 15 in einem Fourway mit den beiden Ex-Champs und Goldust, nur um ihn in der darauffolgenden Woche an letztgenannten zu verlieren . Ihr erinnert Euch – Goldust hatte den schon zwei Mal. Goldust blieb ebenfalls ganze zwei Wochen im Genuss des goldenen Besitzes, dann wurde mit dem Godfather aber bereits der zweite Lude im laufenden Jahr zum Intercontinental Champion. Rekordverdächtige sechs Wochen später glich Jeff Jarrett Razor Ramons 4fachen-Titelgewinn-Rekord aus, indem er den Godfather bezwang und toppte die Dauer der Regentschaft seines Vorgängers nochmals um gigantische zwei Wochen.

Und jetzt lief man zur absoluten Höchstform des Jahres auf.

Denn nachdem Edge Jarrett bei einer House Show in seiner Heimatstadt an einem Samstag besiegte und damit seinen ersten Einzeltitel in der WWF gewann, musste er ihn schon am darauffolgenden Tag (Sonntag) wieder an Jeff Jarrett zurück geben. Montag – also einen weiteren Tag später unterlag Double J dann D-Lo Brown, der plötzlich Intercontinental Champion war und das auch so lange blieb, bis Jarrett sich den Titel vier Wochen später wieder zurückholte. Ich habe nicht mitgezählt, aber Double J hatte Razor was die Anzahl der Titelregentschaften angeht mittlerweile meilenweit abgehängt. Der Witz ist – es war mal grade August! Das Bookingteam hatte also noch ganze weitere vier Monate, um die Zuschauer weiter zu verwirren und getreu dem Motto „wer hat noch nicht, wer will nochmal“ setzte man die Kirmes fröhlich fort. Da aber nun fast jeder männliche Star bereits in den Genuss des Titels kommen durfte, machte man mit Chyna erstmals eine Frau zum Champion. Weil das aber alleine langweilig ist, wurde kurz drauf Chris Jericho IC Champ. Chyna war’s aber auch noch. Erstmals hatte man also Co-Champions – verstehe das wer will. Im finalen Showdown des Traumpäärchens setzte sich dann Y2J durch und beendete damit das Jahr, an dem der Intercontinental Champion wohl so sehr an Wert verlor wie 80% der neugegründeten Firmen der New Economy.

Ich gebe zu, das ganze Fakten-Feuerwerk mag ein wenig verwirrend klingen, war man doch zuvor durch die klare Struktur in der Weitergabe des Gürtels und der eindeutigen Titelwechsel verwöhnt. Daher ein Schaubild zur Verdeutlichung (besonders der Bereich Mai bis August um Jeff Jarrett herum und das Szenario um Chyna und Chris Jericho sollten durch die Abbildung wesentlich klarer werden):

" The 'Intercontinental' Class of '99 "

Das ist vielleicht Deine Meinung, Mann!